Im Zentrum der analytischen/tiefenpsychologisch orientierten Behandlungsverfahren steht die Beziehung zwischen Kind/Jugendlichen und Therapeut. Auf dieser Basis können nach und nach belastende Gefühle, Gedanken und Phantasien zugelassen und ausgedrückt werden. Bei Jugendlichen geschieht das überwiegend im Gespräch, bei Kindern je nach Alter und Entwicklungsstand im Spiel (Rollenspiele, Regelspiele) oder bei kreativer Gestaltung (malen, basteln).
Ziel einer analytischen Behandlung ist, krankmachende, häufig tiefer liegende innere Konflikte wahrzunehmen, bewusst zu machen und andere Beziehungs- und Konfliktlösungsmöglichkeiten zu finden. Gemeinsam versucht man in den Therapiestunden die unbewussten, seelischen Probleme und Konflikte hinter den sichtbaren Symptomen zu verstehen, um diese wirksam zu bewältigen. Die analytische Situation fördert eine Übertragungsbeziehung, um durch die gefühlsmäßige Vergegenwärtigung der alten, inzwischen unangemessenen Konfliktmuster zu einer Bewältigung zu gelangen. Übertragung heißt Wiederholung von typischen Beziehungsmustern der kindlichen Vergangenheit in der Gegenwart der analytischen Behandlung.
Die Symptome und Konflikte eines Kindes sind immer mit den unbewussten Konflikten der Eltern verknüpft. Die Eltern delegieren diese an das Kind und weisen ihm eine unbewusste Rollenfunktion gemäß ihrer eigenen Kindheitsgeschichte zu. Die Veränderung der Sicht in der Elternarbeit macht es möglich, das Kind aus der bisherigen Konfliktverstrickung zu entlassen. Auch liefern die Informationen der Eltern über ihr Kind wertvolle Beiträge für den Verstehensprozess.